Mediation zwischen Paaren vs. Paartherapie

Mediation bei Paaren und Paartherapie sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Lösung von Problemen in intimen Beziehungen. Sie haben jeweils ihre eigenen Vorteile und Zielsetzungen. Ich verstehe Paarmediation als Mediation zwischen zwei Menschen, deren intime Partnerschaft in der Krise ist – unabhängig davon, ob der Entschluss, weiterhin ein Paar zu bleiben, oder eine Scheidung bzw. Trennung zu erreichen bereits gefasst wurde.

 

Fazit Mediation

Paarmediation Paartherapie
Hat eine engere Zielsetzung Im Fokus stehen die Konfliktlösung und die spezifischen Themen, die Sie klären möchten. Paartherapie zielt hingegen auf einen generellen Veränderungs- und Heilungsprozess in der Partnerschaft ab.
Hat eine offenere Ausgangslage Eine Paarmediation ist möglich, wenn die Partner unterschiedliche Vorstellungen über die Fortführung der Beziehung haben. Es ist durchaus normal, dass ein Partner die Beziehung beenden will, während der andere weiter in der Beziehung bleiben möchte. Wie das Ergebnis am Ende der Mediation aussieht, ist prinzipiell offen und hängt von den Beteiligten ab. Eine Paartherapie erfordert ein Bekenntnis zur Paarbeziehung/Partnerschaft von allen Beteiligten.

Ist eine gute erste Hilfe,
wenn der Druck groß ist

Mediation bietet einen Raum an in dem der Konflikt aufgehoben ist, und zügig bearbeitet werden kann. Möglicherweise
Funktioniert bei Scheidung & Trennung Eine Mediation eignet sich gut für eine gütliche und faire Lösung im Falle einer Scheidung oder Trennung. Eher nicht
Ist günstiger & zeitsparender In der Regel sparen Sie mit einer Paarmediation Geld und Zeit. Da Ihr Konflikt mit seinen Themen als praktische Orientierung dient, ist der Arbeitsansatz der Mediation pragmatisch und nicht therapeutisch. Paartherapeutische Sitzungen finden oft über einen längeren Zeitraum mit regelmäßigen Terminen statt. Dabei werden tiefgreifende psychologische Aspekte erkundet, um eine Heilung der Beziehung zu erreichen.
Ist keine psychologische Analyse Paarmediation wird oft als weniger entblößend empfunden als Paartherapie, da der Fokus auf Konfliktlösung und Kommunikation liegt. In einer Paartherapie geben Menschen insbesondere gegenüber dem Therapeuten mehr Intimität preis. Die Analyse der individuellen Psychologie sowie der Beziehungsmuster ist Teil des therapeutischen Prozesses.

 

Letztlich hängt die Wahl der Methode von Ihrer individuellen Lebenssituation und Ihren Präferenzen ab. Wo fühlen Sie sich intuitiv besser aufgehoben, was entspricht Ihnen mehr?

Die Praxis zeigt, dass Mediationen, die im Ergebnis die Fortführung der Beziehung beinhalten, gut in eine anschließende Paartherapie münden. Es funktioniert aber auch umgekehrt: Ich arbeite mit Paaren, die bereits vor Jahren eine Paartherapie durchlaufen haben und in der Mediation ein hilfreiches Verfahren zur Bewältigung ganz konkreter Probleme sehen. Im Idealfall ergänzen sich beide Ansätze.